Tempo 30 für faire Rahmenbedingungen auf unseren Straßen

17. August 2020 | Veranstaltungen

Jede*r will sie haben, die Lebens- und Aufenthaltsqualität am eigenen Wohnort. Dazu zählen viele verschiedene Aspekte, aber ein ganz wesentlicher ist der Verkehr und die Verkehrssicherheit.

Aktuelle Lage in Höchst

Bereits 2017 im Dezember hat das Verkehrsplanungsbüro „Besch & Partner“ in der Gemeindevertretung ihr Verkehrskonzept für Höchst vorgestellt. Ihr Fazit: einige Gemeindestraßen entsprechen mit der vorhanden Straßenbreite nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben. Ihre Empfehlung daher ist eine Begrenzung des Verkehrstempos auf allen Gemeindestraßen auf Tempo 30 km/h und eine klare bauliche Abgrenzung der Gehwege. Die in Höchst so großzügig eingesetzten abgesenkten Gehsteige (wie z.B. Konsumstraße, Seestraße, Rebgarten oder Im Schlatt) gelten nicht als Mehrzweckstreifen, sondern gesetzlich gesehen sind dies Gehsteige, die nicht befahren werden dürfen (StVO §2 Begriffsbestimmungen 10. Gehsteig) und nicht für Tempo 40 geeignet sind.

Diese angedeuteten „Gehsteige“ können und werden ungehindert als Fahrbahn, sogar teilweise als Parkplatz ( z.B. ADEG Höchst), genutzt. Diese Tatsache führt täglich zu gefährlichen Situationen, wenn Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und Autofahrer*innen gleichzeitig diesen „Gehsteig“ nutzen wollen oder müssen.

Unsere Straßen gehören den Menschen – Tempo 30 auf den Gemeindestraßen

Orientiert sich die Verkehrsplanung am Menschen, wäre ein flächendeckendes Tempo 30 in der Gemeinde eine logische Konsequenz. Unser Alltag im Straßenverkehr würde sich sehr entspannen. Die Aufenthalts- und Lebensqualität würde deutlich gestärkt und den Menschen würde wieder mehr Raum gegeben.

Radfahrer*innen würden wieder einen komfortablen und sicheren Platz auf der Straße bekommen, so dass Alltagswege mit dem Rad eine attraktive Alternative werden.

Fußgänger*innen – eine Vielzahl davon Kinder auf dem Schulweg und ältere Menschen – werden sichtbarer und haben genug Raum sicher von A nach B zu gelangen.

Wir plädieren daher für generelles Tempo 30 auf Gemeindestraßen – so dass alle Verkehrsteilnehmer*innen Platz und Raum bekommen ihre Alltagswege sicher und unfallfrei zu bewerkstelligen! Zusätzlich machen wir uns dafür stark, dass Fußgänger- und Fahrradwege ins und im Zentrum sicher und einladend gestaltet werden. Breite Gehsteige, Begrünung, Fahrradstellplätze und Radwege sind ebenso wichtig, wie Vorrang für den Öffentlichen Nahverkehr.

Die Vorteile für alle Höchster*innen 

  • Dem Fahrrad gehört die Zukunft: ein leistungsfähiges und durchgängiges Radverkehrsnetz im Ort und überörtlich
  • Tempo 30: Signifikant weniger Unfälle mit Personenschaden, weniger als 10% der Unfälle mit Tempo 30 enden tödlich (bei Tempo 50 sind es mehr als ein Drittel)
  • Schulwegsicherheit damit unsere Kinder sicher ankommen
  • Sicheres Fahrradfahren im Zentrum
  • Reduzierter Verkehrslärm reduziert (durch geringeres Abrollgeräusch und weniger Beschleunigungslärm)
  • Weniger Emissionen durch die geringeren Beschleunigungsphasen freut unsere Umwelt